Sonntag, 31. August 2014

Wackeling

Der magische Schleim hat mich schon als Kind fasziniert. Es gab ihn nur hellgrün und nach einiger Zeit war er alles andere als appetitlich. Wenn ich damals gewusst hätte, wie einfach die Herstellung funktioniert, hätte ich ständig Schleim in allen Farben für meine Freunde und mich produziert!

2 EL Flohsamenschalen auf 1 Liter Wasser
Flohsamenschalen sind Ballaststoffe, die nach der Einnahme im Darm aufquellen und sowohl gegen Verstopfung als auch gegen Durchfall wirksam sind. Sie sollen unter anderem die Ansiedlung wichtiger Darmbakterien begünstigen und Krebserkrankungen vorbeugen. Eigentlich habe ich die Samenschalen ja für die Schleimproduktion angeschafft... Aber wenn das so ist, musste ich doch zumindest Rote Rüben-Soße mit Curry, sehr beliebt bei den Kindern, damit eindicken. Es war sehr lecker und die tolle Farbe der Rüben blieb erhalten! (Außerdem wissen die Kinder jetzt über Ballaststoffe Bescheid, haben den Weg der Nahrung wiederholt und eine Lektion über gesunde, vielfältige Ernährung gelernt.)

Zu kochender Soße geben oder

Lebensmittelfarbe und Glitter zugeben und
losspielen!
Für die Kleinen war der Schleim ganz neu.

Während ihn die einen liebten,
musste ich für die anderen eine saubere Lösung suchen.
Gegen eine Lichtquelle gehalten- schön, oder?
Ein wichtiger Hinweis für alle, die sich an den geliebten Schleim aus Kindertagen wagen:
Bitte während des Kochens keine Häute spannen und fasziniert anstarren (so wie ich), der Schleim kocht explosionsartig über (und versaut den Herd)!Im Gegensatz dazu findet ihr eine Anleitung für chemischen Schleim, ebenfalls inklusive kleinem Arbeitsunfall, im Drachenstübchen!

Samstag, 30. August 2014

Warum gewaltfreie Erziehung?

Darum!


Das sind einige Auszüge von Schulbuch-Illustrationen eines 12 jährigen Jungen. Wenn ich mir die Zeichnungen ansehe, fühle ich mich nicht gut dabei.
Ich habe deshalb auch lange überlegt, ob ich sie überhaupt veröffentlichen soll. Nachdem ich für gewaltfreie Erziehung bin, die bei mir schon mit der Ablehnung der gängigen Märchen (link zu einem interessanten Referat!), Ritterburgen und anderen Schlacht- statt Spielsachen beginnt, halte ich diesen Artikel für angebracht. ("Gewaltfreie Erziehung" bedeutet, dass kleine Konflikte natürlich zum Leben dazugehören, wir lernen aber damit ruhig und gelassen umzugehen.)
Der Zeichner ist ein durchschnittlicher Schüler, die Eltern leben nicht getrennt. In seiner frühen Kindheit ist oft der Fernsehapparat sein einziger Bezugspunkt, die Teletubbies werden bald von Power Rangers und Star Wars Figuren abgelöst. Obwohl er zur Schule geht, findet er keine Freunde. Computerspiele beflügeln seine Fantasie und werden, ohne auf Altersbeschränkungen zu achten, angeschafft.
Aus der Sicht einer (zum Glück) nicht Betroffenen, finde ich die Bilder schrecklich und halte die Seele des "Künstlers" für verwundet.
Ich will niemanden verurteilen, ich möchte nur die Frage aufwerfen, wie groß oder klein ist der Spielraum beim Verzicht auf gewaltverherrlichenden Medien, wenn Kinder erst einmal dem gesellschaftlichen Druck in der Schule ausgesetzt sind? Wie gehen Lehrer und Eltern damit um?

Meine bisherigen Erfahrungen von Pflichtschule und Homeschooling wurden beide im letzten Jahr, was Gewaltbereitschaft betrifft, auf den Kopf gestellt!
An einer unserer Prüfungsschulen in Wien stehen für alle Schüler mehrere verpflichtende Sozialstunden pro Woche am Stundenplan, in denen aktuelle Probleme der Kinder, Streitfälle oder allgemeine Verhaltensregeln besprochen werden. Obwohl im alten Schulhaus wenig Platz für die vielen Kinder mit den verschiedensten familiären Hintergründen und Religionszugehörigkeiten zur Verfügung steht, geht es entspannt zu. Die Lehrpersonen wirken auch viel ausgeglichener als an anderen Schulen schon erlebt und gesehen... Juhu!

Es gibt tatsächlich Eltern, die für ihre Kinder (im Rahmen des Homeschoolings) Star Wars-Rechenhefte oder anderes gewaltverherrlichende Unterrichtsmaterial bereitstellen! Andere setzten auch Süßigkeiten als Belohnung oder Lockmittel ein... Schade.
Wie denkt ihr darüber?

Ein Kinderbuch für die Vorweihnachtszeit, das gut zum Thema passt, "Saint Nick, Der Tag, an dem der Weihnachtsmann durchdrehte", von Wolfgang Hohlbein, möchte einer meiner Söhne hier bald etwas genauer vorstellen. 

Freitag, 29. August 2014

Cookie-Days (2)

Man sollte meinen, dass man mit Plastilin, außer kneten und formen, nicht viel anstellen kann. Gestern haben wir gezeigt, dass es auch gebacken herrlich aussieht. Doch das ist nicht alles!

Mit den steinharten Formen kann man prima sortieren,

zählen, rechenen und
spielen!

Zuerst Farben mischen mit buntem Plastilin,
mit Lack bemalen und
marmorierten Christbaumschmuck herstellen!

Wer möchte, kann nach dem vollständigen Austrocknen die Figuren mit Klarlack behandeln, sie sehen dann aus, als wären sie aus Kunststoff.
Die Kinder hatte viel Freude, die Farben zu mischen und spezielle Farbtöne herzustellen. Das wäre vielleicht auch für Farbenlehre in der Schule eine nette Idee (für eine große Menge Plastilin empfehle ich die Verwendung eines Rührgerätes mit Knethaken, Muskelkater-Gefahr!).

Donnerstag, 28. August 2014

Cookie-Days (1)

Haha! Sein neues Lieblings-Gesicht!

Total witzig oder?
Mmmmh, Schoko-Apfel-Karottenkekse!
mit Haferflocken und braunem Zucker!
Aber es war nicht genug Arbeit für alle da! Mit den Schokokeksen im Mund und dem Nudelholz in der Hand ging es noch bis zum Abend weiter:

Selbstgemachtes Plastilin ist spitze!



Was das wohl sein mag?
Genauer hinsehen!
Es ist Fleisch- aus Plastilin!
Und "Gammelfleisch" - es sah so echt aus, richtig ekelig!
Viele Formen.
Und dann haben wir es sogar gebacken!

Theoretisch könnte man auch bunte Kekse backen und essen. Da die Inhaltsstoffe der handelsüblichen Lebensmittelfarben die Aktivität der Kinder negativ beeinflussen, verzichten wir gerne darauf. Wenn wir etwas färben, dann mit natürlichen Farben, wie Johannisbeersaft, Rote Bete, Spinat, Kurkuma... Aber das ist wieder einmal eine andere Geschichte.

Das Gammelfleisch gab Anlass, um über Fleischproduktion, Tiertransport, Vermarktung, Fleischsorten und über die Ernährung von vegan oder vegetarisch lebenden Menschen zu sprechen. Zum Thema Vegetarismus findet ihr bei Marisa ein sehr ansprechend gestaltetes Heft.
Die kleinen Kinder machten Erfahrungen mit Formen, Buchstaben und den Grundlagen des "Keksebackens".

Mittwoch, 27. August 2014

(An Katzen) Angewandte Mathematik

Die Kinder diskutierten über die Größen unserer Katzen, anstatt zu streiten hatten sie eine Idee, die unsere Katzen (und mich) zum Staunen brachten. Sie haben einfach ihre Maße genommen und verglichen!
Der schlanke Kater am zweiten Bild hat eine "Dünne", statt "Dicke" eingezeichnet. Dazu fällt mir ein, dass die Kinder schon öfters Wörter entwickelt haben, die ihnen einfach fehlten. Eines dieser Wörter ist mittlerweile in den "Familienwortschatz" aufgenommen worden, nämlich "magneten", also zwei Kugeln magneten, statt "haften aneinander" oder "ziehen einander an". Die Kinder argumentierten damit, dass ihr Wort einfacher und treffender sei. Nachdem mir dazu nie ein Gegenargument ("das ist nicht deutsch" hat nicht funktioniert) eingefallen ist, musste ich nachgeben. Meine Bedingung zur freien Verwendung des selbstkonstruierten Wortes beschränkte sich darauf, dass alle die "richtigen" Bezeichnungen kennen sollten.



Die letzten drei Bilder sind ebenfalls Beispiele dafür, wie die Kinder selbständig üben. Rezeptvorschläge auf Lebensmittelverpackungen weckten ihr Interesse und gaben so den Anstoß für dieses kleine, aber sinnvolle Projekt.

Ich weiß, dass ich während meiner gesamten Schulzeit nie freiwillig etwas gerechnet, vermessen oder mich sonst mit Mathematik beschäftigt habe! Auch heute ertappe ich mich noch bei Versuchen dem Rechnen irgendwie aus dem Weg zu gehen, dabei arbeite ich doch richtig daran, diese Blockade aufzulösen.
Das beste Mittel dazu sind die herrlichen Ideen und Fragen meiner Kinder und offene Augen, denn Mathematik ist überall, nicht nur im Schulbuch!

Dienstag, 26. August 2014

Wunscherfüllung

Es hat zwar wieder ein bisschen gedauert, aber hier gibt es mein Wirtschaftskunde-Quiz für die 6. Schulstufe nun auch in einer gängigen Schriftart (Century Gothic)!

DIY Flexi-Hülle

Wie kann man als Mutter oder LehrerIn ein Buch lesen, dessen Titelbild nicht für neugierige kleine Kinderaugen bestimmt ist?
Die DIY Flexi-Hülle ist meine Antwort darauf, sie lässt sich einfach abnehmen und für das nächste "nicht-jugendfreie" Exemplar verwenden. Die Klammern kann man als Lesezeichen nutzen und der Einband bleibt obendrein geschützt.




Man könnte durchaus auch Magazin-Titelseiten oder schöne Kalenderblätter anstelle des selbstgemachten Bildes verwenden. Wichtig ist nur, dass man die ausgewählten Seiten mit Bucheinbandfolie haltbar und geschmeidig macht.
Vielleicht auch eine Idee für KindergärtnerInnen und LehrerInnen, die mit den Kindern ein Geschenk für Vater- oder Muttertag oder einen Schutzumschlag für die Klassenlektüre gestalten möchten?

Montag, 25. August 2014

Endlich...

... bin ich fertig. Hier könnt ihr mein Wirtschaftskunde-Quiz für die 6. Schulstufe downloaden!


Ich habe mich bemüht, einige kreative Aufgaben zu finden und spannende Fragen zu formulieren, die den Unterrichtsstoff für die 6. Schulstufe etwas auflockern.
Die verwendete Schrift habe ich mit paintfont.com in wenigen Minuten (!!!) selbst erstellt. Ich weiß, sie ist nicht perfekt ist, aber für meinen ersten Versuch, ohne Vorzeichnen und die minimale Wartezeit finde ich sie super! Da folgen sicher noch einige... Danke, Stephany, für diesen super Tipp!
Hier gibt es meine Schrift : karinsklaue

Sonntag, 24. August 2014

Bildnerische Erziehung

Eine witzige Idee für den Kunstunterricht ist es, die Kindern auswählen zu lassen, was sie abzeichnen möchten. So wie bei einer Naturstudie, nur mit Stofftieren oder anderen Dingen. So macht die Sache Spaß und genaues Beobachten und Arbeiten werden gefördert.




Sogar kleine Kinder lassen sich auf diese Art leicht zum Zeichnen oder Malen animieren. Vorher bestärken, danach loben, auch wenn es mal daneben geht, niemand ist perfekt.
Bilder sind die erste "Schrift" der Kinder und ich denke, es ist wichtig, dass sie sich kreativ ausdrücken, auch wenn sie noch nicht schreiben können.
Kinder, die freien Zugang zu Stiften, Farbe und Pinsel haben, integrieren ganz von selbst Buchstaben und Ziffern in ihre Werke.

Samstag, 23. August 2014

Römische Baukunst

Nach einer langen Plastillin-Knet-Nacht haben die Kinder, im Rahmen der Unterrichtsgegenstände Geographie und Geschichte, versucht zu bauen wie die alten Römer.










Der Kleinste baute zwar nicht auf Römerart, aber zu einem Motto, denn das alles ist lecker Backwerk mit großen Himbeeren und anderen Köstlichkeiten oben drauf. Er beschäftigte sich ebenfalls lange mit den tollen Abdrücken, die die Perlen in der Knetmasse hinterlassen hatten.

Die römische Stadtmauer und die Bögen hielten mehrere Stunden, obwohl ich meist viel Öl in das Plastilin gebe, damit es nicht klebt. Ich füge neuerdings griffiges Mehl hinzu, das streckt die Masse und ist sandiger, als glattes Mehl.

Wir besprachen bei der Arbeit unter anderem, wie Städte früher aussahen (Stadtmauer, Wachtürme, Verteidigungsfläche), dass man Überbleibsel von damals oft heute noch finden kann (Altstädte, Ring in Wien verläuft dort, wo einst die Stadtmauer war, Stadttürme) und dass die einstigen Städte im Laufe der Zeit mit ihren Vororten zusammenwuchsen. Dass eine Natursteinmauer unten immer breiter als oben sein muss, erklärte ein Zusammenbruch von selbst.
Meine beiden Mittelstufler ergänzten den kreativen Ausflug ins alte Rom mit passendem Unterrichtsmaterial von Marisa.